Entstehungsjahr: Um 1710 | Technik: Tempera und Tusche auf Wachspapier |
Maße: 70,5 x 48 cm | Weißes Schloss Heroldsberg, Inv. Nr. kfh0246
Im Weißen Schloss wird eine Wappenmalerei aus dem frühen 18. Jahrhundert aufbewahrt, die vom Museum 2022 erworben werden konnte. Die Darstellung ist in Tempera und Tusche auf Wachspapier ausgeführt. Zu sehen sind die Wappen des Johann Adam Geuder von Heroldsberg, Stein und Untersdorf und das seiner Frau Regina Koler von Neunhof (1644 – 1717).
Im Mittelpunkt der Darstellung steht das Wappen Geuders. Deutlich kleiner, links daneben, ist das Kolerwappen erkennbar. Die Malerei ist reich verziert, im Stile des Barock. Der rechte untere Teil ist unvollendet, bei der Inschrift ist die Jahreszahl lückenhaft.
Johann Adam Geuder (1641 – 1717) war in der Reichsstadt Nürnberg Vorderster Losunger und Reichsschultheiß. Zu verschiedenen Zeiten war er auch Pfleger des Katharinenklosters sowie der Klöster St. Clara und Pillenreuth. Bestattet wurden er und seine Frau auf dem Johannisfriedhof.
Für seine einzige Schwester Anna Regina Clara stiftete er nach deren Tod ein Kirchenfenster für die St. Maria Kirche in Stralsund. Die im Jahr 1648 geborene Geuderin ging 1672 nach ihrer Heirat mit Erich Andreas von Wallenstein nach Stralsund, das nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs für knapp zwei Jahrzehnte zu Schweden gehörte.
Die Wappenmalerei diente als Vorlage für das Kirchenfenster, das bei einem Bombenangriff 1944 verloren ging.
Porträt des Johann Adam Georg Geuder, Kupferstich von G.A. Müller, 1720, nach einer Zeichnung von Johann Daniel Preisler
Dezember 2022
Eberhard Brunel-Geuder