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Sonderausstellung „Farbenpracht! Blumenbilder aus Franken.“

12. Juni bis 25 . Oktober 2020

Mit Farbenpracht! Blumenbilder aus Franken. Vom Barock bis heute verwandelt sich das Weiße Schloss Heroldsberg in ein buntes Gewächshaus der Kunst. Noch bis zum 25. Oktober zeigt die neue Sonderausstellung farbenprächtige Malereien, Grafiken, Skulpturen, Fotografien und Goldschmiedearbeiten.

Linda Männel, o.T., Tusche/Garn auf Leinwand, 2020

Blickt man auf das Lebenswerk der bedeutendsten Künstler und Künstlerinnen der Kunstgeschichte, wird man immer auch auf Blumendarstellungen treffen. Das Blumenmotiv faszinierte Kunstschaffende und Betrachter gleichermaßen.

In Franken begegnen uns frühe naturalistische und detailgenaue Blumendarstellungen im spätmittelalterlichen Werk von Hans Pleydenwurff (um 1420–1472). Künstler wie Albrecht Dürer (1471–1528) fingen an, sich im Zuge des neuen Ideenguts der Renaissance mit der Natur und ihren Proportionen verstärkt auseinanderzusetzen.

Fritz Griebel, Sommertraum, 1945

Die Ausstellung im Weißen Schloss setzt etwa 150 Jahre später mit den farbenprächtig kolorierten Druckgraphiken der Barockkünstlerin Maria Sibylla Merian (1647–1717) ein, die in ihrem Garten auf der Nürnberger Burg Naturstudien anfertigte und in drei Teilen ab 1675 als „Neues Blumenbuch“ herausgab.

An Merians feingezeichnete Blumendarstellungen knüpfen Rosenbilder von Pierre-Joseph Redouté sowie Aquarelle und Gemälde des ehemaligen Direktors der Nürnberger Kunstakademie, Fritz Griebel, an. Dass Blumenmalereien auch jüngerer Zeit in Franken ausgeführt wurden, zeigen Werke von Oskar Koller, Gisela Habermalz, Peter Heyduck und Udo Kaller.

Anna Sibylla Merian, Blumenstrauß

Mit Werken von 15 zeitgenössischen Künstlern aus der Region schließt die Sonderausstellung im 21. Jahrhundert ab. Die Malereien und Fotografien der zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler Christian Faul, Marina Friedrich, Ludwig Hanisch, Petra Krischke, Karina Kueffner, Linda Männel, Kasia Prusik-Lutz, Carmina Velasco, Clemens Wehr, „Baby“, David Häuser, Meike Männel und Margarete Schrüfer interpretieren das Blumenmotive neu und zeigen gleichzeitig die Aktualität des Motivs. Die Goldschmiedin Fatma Yavuz und der Bildhauer Philipp Eyrich übertragen außerdem das Blumenmotiv plastisch ins Dreidimensionale.

Blumenstillleben spielen auch im Werk des ehemaligen Nürnberger Akademiedirektors Fritz Griebel (1899–1976) eine hervorgehobene Rolle. Griebel malte, zeichnete und druckte Blumen und stellte sie im Scherenschnitt dar. Eine Auswahl seiner Blumenbilder aus dem Depot des Weißen Schlosses und der Sammlung Griebel werden erstmals im Weißen Schloss gezeigt ebenso wie Werke von Eitel Klein, Oskar Koller, Udo Kaller und rund einem Dutzend zeitgenössischer Positionen.

Alexander Racz, M.A., Kurator

Weißes Schloss Heroldsberg © 2021
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