Das Gemälde zeigt ein weißes Haus, das sich am sog. Griebelsbuckel (heute Peter-Vischer-Weg) in Heroldsberg befindet. Fritz Griebel (1899-1976) malte das Gemälde im Jahr 1936 mit Öl auf eine Leinwand, wobei er eine erdige Farbpalette mit grünen, braunen und roten Farben einsetzte.
Das weiße Wohnhaus mit rotem Dach schmiegt sich an den über Terrassen abfallenden Hang. Interessant ist der breite Balkon auf schmalen Holzstützen, der auch als Sonnenschutz der darunter gelegenen Terrasse dient. Die Szenerie ist still und bis auf eine Frau und ein Kind am Wegesrand menschenleer. Auch das Haus ist in einem sachlichen Stil wiedergegeben worden – ohne Hinweise auf die Bewohner.
Griebel nutzte das um 1931 von seinem Vater Georg (1861-1937), der Pfarrer von Heroldsberg war, und seiner Frau Luise errichtete neue Heim für eine Kunstausstellung. Im elterlichen Haus veranstaltete Fritz Griebel vom 7.10. bis 1.11.1931 die Ausstellung „Gemälde und Aquarelle aus den Jahren 1924-1931“, die auch Scherenschnitte zeigte.
Das Jahr 1936, in dem Griebel das Gemälde malte, sollte ein erfolgreiches für den damals 37-jährigen Maler werden.
Die Kestner-Gesellschaft Hannover veranstaltete im Februar 1936 die Ausstellung „Gerhard Marcks und Fritz Griebel“ und der Hamburger Kunstverein übernahm Werke Griebels für eine weitere Ausstellung, die vom 9.5. bis 7.6.1936 in Hamburg zu sehen war.
Griebels Karriere entwickelte sich in dieser Zeit gut, sollte jedoch in den folgenden Jahren durch die nationalsozialistische Machtergreifung zum Erliegen kommen.
Text: Alexander Racz M.A., 2022