Entstehungsjahr: 1923 | Technik: Scherenschnitt | Maße: 19 x 13 cm | Weißes Schloss Heroldsberg, Inv. Nr. fg1331
Das Werk des Monats Juni ist eine feine Silhouette im Papierschnitt, die der Künstler Fritz Griebel im Jahr 1923 geschaffen hat. Zu sehen ist die drei Jahre jüngere Schwester des Künstlers, Käthe Griebel, im Profil. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Scherenschnitts dürfte sie 21 Jahre alt gewesen sein.
Käthe Griebel (1902 – 1987) ist älteren Heroldsbergern sicher noch ein Begriff. Sie war Katechetin und unterrichtete an der Heroldsberger Volksschule über Jahrzehnte Generationen von Schülern in evangelischer Religionslehre.
Der Künstler Fritz Griebel entdeckte schon in seiner Kindheit den Scherenschnitt als eine seiner künstlerischen Ausdrucksformen.
Er beherrschte alle Techniken wie Weiß- und Schwarzschnitt, Spitzenbildschnitte sowie die Porträt- und die Genresilhouette.
Fritz Griebel zeigte seine Schwester im Profil, wobei er ihre Silhouette aus schwarzer Papier geschnitten hat, wie es für Silhouetten seit dem 18. Jahrhundert modisch war.
Der Künstler war ca. 24 Jahre alt, als er seine Schwester porträtierte. Beachtenswert sind Details wie Käthes Locken und der nach unten gerichtete Blick. Fritz Griebel rahmte Käthes Profil mit Blütenranken, die er grün und gelb kolorierte.
Weitere Scherenschnitte von Fritz Griebel sind in der aktuellen Ausstellung „Schneiden als Kunst. Scherenschnitt, Collage, Lasercut“ im Weißen Schloss Heroldsberg zu sehen.
Text: Alexander Racz M.A.