Zu Beginn der 1930er-Jahre experimentierte Fritz Griebel mit weiteren Gestaltungsmöglichkeiten des Papiers. Entwickelte er in seinen Scherenschnitten eine auf der Antike basierenden Formensprache, entstand gleichzeitig eine Serie von Papiers collés.
Das Papier collé (geklebtes Papier) entwickelte Georges Braque (1881–1963) im Zuge der kubistischen Malerei, die geprägt ist vom Verzicht der Zentralperspektive sowie des Aufgliedern des Gegenstandes in geometrische Formen. Bei einem Papier collé werden fragmentierte, außerkünstlerische Materialien wie faux-bois-Tapete, eine mit Holzmaserung versehene Tapete, Zeitungspapier und so weiter auf die Papierfläche geklebt. Diese werden mit Strichen, Linien, Zeichnungen und Schattierungen teilweise übermalt, um sie in den neuen Bildkontext formal zu integrieren. Das industriell gefertigte Fremdmaterial ist nicht autonom, unterliegt es doch der malerischen Konzeption des Bildes als Fläche. Es konturiert keine eigenständige Form, da gerade ihre Ungeformtheit Bedingung für die Darstellung und das Erkennen einer bestimmten Gegebenheit sind.