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Freitag-Sonntag: 15.00 Uhr - 18.00 UhrAdresseKirchenweg 4 90562 Heroldsberg
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Albrecht Dürer in Heroldsberg
Albrecht Dürer bereiste nicht nur Italien, sondern war häufig auch in der Umgebung Nürnbergs künstlerisch tätig. Eine Federzeichnung zeigt eine Ansicht von Heroldsberg, die der Meister im Jahr 1510 aus einem Fenster des Roten Schlosses gefertigt hat. Ein Faksimile ist in der Dauerausstellung im Weißen Schloss Heroldsberg zu sehen.
Die Zeichnung trägt den Titel Das Kirchdorf. Zu Recht, denn im Zentrum der Ansicht ist die Kirche St. Matthäus mit ihrer Wehrmauer abgebildet. Links davon ist der Vorgängerbau des heutigen Grünen Schlosses zu erkennen. Außerdem sieht man eine Reihe von Bauernhäusern und Scheunen mit ihren für die Zeit typischen Strohdächern sowie einen Weiher im Vordergrund.
Die Entstehung von Dürers Federzeichnung geht wohl auf eine Einladung des Künstlers ins Rote Schloss im Herbst des Jahres 1510 zurück. Der damalige Schlossherr war Martin III. Geuder (1455 – 1532), einer der seinerzeit einflussreichsten Männer der Reichsstadt Nürnberg. Geuder gehörte dem Rat der Stadt Nürnberg rund fünfzig Jahre an und war Reichsschultheiß und Vorderster Losunger. Er war verheiratet mit Juliana Pirckheimer, einer Schwester des Humanisten Willibald Pirckheimer.
Mit dem Bau seines neuen Herrenhauses hatte Martin Geuder, der mit Dürer gut bekannt war, 1489 begonnen. Nach Fertigstellung der Schlossanlage lud er den Künstler nach Heroldsberg ein.
Das Original der Ansicht gehört zu den Beständen des Musée Bonnat in Bayonne.
Text: Eberhard Brunel-Geuder