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Das Heroldsberger Schlossbad wird 90!
Niemand hätte ahnen können, was aus dem kleinen Pretschersweiher in der Senke vor dem Weißen Schloss Heroldsberg einmal werden würde.
Im Jahr 1929 begannen die Aushubarbeiten und der Weiher wurde zu einem Teichbad vergrößert. Hierfür gründeten die Mitarbeiter der Vereinigten Papierwerke Heroldsberg, die auch die „Tempo“-Taschentücher produzierten, einen Badeverein. Finanzielle Unterstützung bekam der Verein von den jüdischen Firmeneigentümern Oskar und Emil Rosenfelder.
Die Einweihung des Schlossbades erfolgte im Juni 1931 und fortan hatten die Arbeiter einen erfrischenden Badeort, unweit ihres Arbeitsplatzes.
Die Machtergreifung der Nazis änderte die Stimmung im Ort. Zuerst wurde das Bad als „Judenbad“ diffamiert, um anschließend doch von den Nationalsozialisten beansprucht zu werden. Unter Hakenkreuzflaggen war das Schwimmen im Bad wieder möglich.
Die Vereinigten Papierwerke und somit auch das Bad wurden 1933 bis 1935 arisiert und für einen Bruchteil ihres Wertes vom Fürther Unternehmer Gustav Schickedanz gekauft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Firmenbad schließlich in den Besitz der Gemeinde Heroldsberg.
Anfang der 1970er Jahre war es Zeit für eine Modernisierung des Bades. Das Becken wurde erneuert und der markante rote Sprungturm aufgestellt.
Bereits 30 Jahre später wurde alles wieder abgebrochen, um das heutige Schlossbad mit neuen Aluminiumbecken für Nichtschwimmer und Sportschwimmer, Rutschen und Sprungtürmen zu bauen. Mit der Einweihung am 28. Juli 2000 bekam der Ort Heroldsberg ein modernes Erlebnisbad, das zu den schönsten Bädern Deutschlands gekürt wurde.
Die Ausstellung im Weißen Schloss widmet sich mit historischen Fotografien der 90jährigen Geschichte des Schlossbades. Bereichert wird die Schau durch Malereien von Fritz Griebel (1899-1976), Fritz Heidingsfeld (1907-1972) und Eitel Klein (1906-1990).